An Bybylons Flüssen

Larissa Scheermann

 

 

1970 geboren in Alma-Ata /Kasachstan
1975-1979 Besuch der Kinderkunstschule in Alma-Ata
1986 Abitur an dem Linguistischen Gymnasium
1986-1990 Studium an der Kasachischen Staatsuniversität, Hauptfächer: Mediendesign und Journalistik
1990 Ausreise nach Deutschland
1992-1997 Geburt der Kinder Alexandra, Patrick, Melanie, Rebecca
Seit 2006 Meisterschülerin des renommierten russischen Avantgarde-Künstlers Nikolai Estis

Ausstellungen (Auswahl):

2007 Einzelausstellung Galerie in der Langen Straße, Hamburg
2007 Organisator des Projektes „Reise nach Grenzenlos“ Rotenburg
2008 Einzelausstellung Haus des Künstlers Nikolai Estis, Hamburg
2008 Gemeinschaftsausstellung der Nominierten zum Kunstpreis Bruchhausen-Vilsen
2008 Einzelausstellung Stadtbibliothek Buchholz
2009 Einzelausstellung Galerie Weiß und Heller, Hamburg
2009 Einzelausstellung World Trade Center, Bremen
2009 „Mauerfall“ Gemeinschaftsausstellung der Nominierten zum Kunstpreis Plauen
2009 Gemeinschaftsausstellung „Frauenzeit“ Murkens Hof, Lilienthal
2010 Einzelausstellung Städtische Galerie Achim
2010 Gemeinschaftsausstellung der Nominierten zum Werner-Kühl-Preis, Syke
2010 Gemeinschaftsausstellung Vbclav-Spbla Galerie, Prag
2011 Einzelausstellung Kantor-Helmke-Haus Rotenburg
2011 Organisator des Projektes „Kunst überwindet Grenzen“
2012 Einzelausstellung Forum für Künste, Kaliningrad, Russland
2012 Gemeinschaftsausstellung „Tanz“ Murkens Hof Lilienthal
2012 Einzelausstellung Kassenärztliche Vereinigung Bremen
2013 Einzelausstellung Kulturhaus Pusdorf, Bremen
2015 Einzelausstellung Cohn-Scheune Rotenburg
2015 Gemeinschaftsausstellung der Nomienierten zum Verdener Kunstpreis
2016 Stadtbibliothek Bremen
2016 Bürgerhalle Walsrode
2017 Kantor Helmke Haus Rotenburg

 

 

Die Werke der Künstlerin Larissa Scheermann reflektieren nicht die uns umgebende Realität. Sie sind auch keine Illustration zu einer historischen, literarischen oder allgemeiner Idee. Sie tragen keine situativen Konzepte in sich, die außerhalb der eigentlichen Kunst liegen würden.
Jede Arbeit entsteht am Schnittpunkt der emotionaler und der geistiger Welt bei höchster innerlicher Spannung, man könnte sagen bei einer interner Verbrennung der Künstlerin.
Die Malerei der Larissa Scheermann richtet sich an die sinnliche unterbewusste Substanz und setzt einen persönlichen, sehr intimen Kontakt mit dem Zuschauer voraus.
Nikolaj Estis, Künstler, Moskau

Die Farben sind gedeckt, grau dominiert. Richtig bunte Farben gibt es nicht. Dafür umso mehr Intensität. Immer wieder tauchen in ihren Bilder Themen auf, wie historische Ereignisse und Plätze der Entstehung der menschlichen Geschichte. Klingt der philosophische Hintergrund der Bilder sehr theoretisch, so sind die Bilder umso packender. Die Strukturen werden immer und immer wieder übereinandergelegt, so dass der Begriff Hintergründigkeit plötzlich ganz wörtlich zu nehmen ist. Oft sehen die Formen wie Abbruchstücke, in denen wiederum neues Leben entsteht. So bindet Larissa Scheermann Einzelszenen in die Bilder ein, die sie nur von ihrem geistigen Auge gesehen hat. So stellt sie die Verbindung von der Vergangenheit zur Gegenwart her.
Ernst Brennecke, Kulturredakteur, Hamburg

Die Bilder von Larissa Scheermann sind aus einem Geist geschaffen und doch unterschiedlich in der Form, ja geradezu individuell, als wären sie Lebewesen und gewissermaßen sind sie es auch, denn sie sind entstanden in einem Zustand höchster Intensität, höchster Lebendigkeit und so vermögen sie auch zu uns zu sprechen, als Ausdruck eines allgemeingültigen Empfindens, obwohl sie abstrakt sind oder vielleicht gerade deswegen… Ich würde ihre Arbeiten als „seelische Landschaften“ bezeichnen.
Reiner Gringmuth, Hamburg

 

Meine Farben stelle ich selbst her, wie es in der russischen Ikonenmalerei üblich war. Die Farben „gehen durch mich durch“, bevor sie aufs Papier kommen. Je nach Stimmungszustand ändert sich die Konsistenz der Farben: Mal sind sie dick-flüssig und pastös wie Ölfarben, mal durchsichtig und dünn wie Aquarellfarben.
Außer der Farbenherstellung habe ich eine wichtige Regel von den Mönchen über-nommen und verinnerlicht: „Gehe an die Arbeit nach langem Gebet und mit beben-den Händen.“

Ich setze mich intensiv mit vergangenen Zeiten und untergegangenen Kulturen auseinander.
Auf diese Weise suche und finde ich Verbindungen zu mir und der heutigen Welt.
Die Thematik der Flucht, der Vertreibung, der Emigration und die urbane Verein-samung des einzelnen Menschen spielen seit Jahren eine zentrale Rolle in meiner Arbeit: auf der einen Seite die Geschichte des jüdischen Volkes und die immerwäh-rende Suche nach dem „gelobten Land“ und der gegenwärtige Exodus, auf der an-deren Seite die Geschichte meiner Familie und meine Suche nach den eigenen Wur-zeln.
Die einzelnen Bilder tragen keinen Titel. Ich möchte dem Betrachter den Freiraum geben, etwas Eigenes in jedem Bild zu entdecken, es auf individuelle Weise zu ver-stehen und zu interpretieren.

 

Larissa Scheermann

www.larissascheermann.com